Spreizfuß, Senkfuß, Plattfuß, Knickfuß

Spreizfuß

Spreizfuß – eine erworbene „Volkskrankheit“

Individuelle und innovative Therapie im HFZ BERLIN


Der Spreizfuß gehört zu den häufigsten erworbenen Fußfehlstellungen und tritt meist erst in der mittleren Lebensdekade auf. Genetisch bedingt können allerdings bereits Kinder davon betroffen sein. Das Problem: Die Fehlstellung ist meist über viele Jahre schmerzfrei und zeigt erst spät Symptome wie die sogenannte Metatarsalgie, den Hallux valgus, Hammer- und Krallenzehen, das Morton Neurom, den Schneiderballen, Arthrosen der Mittel- und Vorfußgelenke und nicht selten Störungen am Haltungs- und Bewegungsapparat mit Gang- und Standbildstörungen. Die reflektorisch eingenommene Schonhaltung kann zu Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenbeschwerden führen sowie zu einem Beckenschiefstand. Ein ausgeprägter Spreizfuß sorgt für eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität, häufig aufgrund der  Sekundärprobleme wie oben beschrieben. Dr. Hubert Klauser vom HAND- UND FUSSZENTRUM BERLIN und sein Team decken mit ihrem Leistungsportfolio das gesamte Spektrum von konservativen und operativ-rekonstruktiven Behandlungsmaßnahmen von Spreizfüßen ebenso ab wie die daraus entstandenen Folgeerkrankungen.


Was ist ein Spreizfuß?


Beim Spreizfuß kommt es zum Absinken des vorderen Fußgewölbes (Fußquergewölbe) und damit verbunden einem fächerförmigen Auseinanderweichen der Mittelfußknochen, wobei der 5. nach außen abweicht und der 1. nach innen. Der Vorderfuß ist stark verbreitert, es kommt zu einer veränderten Belastung der Mittel- und Vorderfußknochen, insbesondere der Mittelfußköpfchen 2 - 4, zur Schwielen- und Hornhautbildung der Vorfußsohle bis hin zur Schleimbeutelentzündung, in der Folge zu einem Konflikt im Schuh mit Schmerzen im Bereich des plantaren Vorderfußes aufgrund jahrelanger Fehlbelastung. 


Aus welchen Gründen entstehen Spreizfüße?


Vergleichsweise selten handelt es sich beim Spreizfuß um eine angeborene Erkrankung. Annähernd jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens einen Spreizfuß, weswegen man von einer erworbenen und „Volks“-Krankheit spricht. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die sogenannte intrinsische Muskulatur, die das Quergewölbe des Vorderfußes aufrecht hält, ebenso wie der Bandapparat im Bereich des Fußquergewölbes nicht in der Lage ist, dauerhaft und ein Leben lang dieses aufrecht zu erhalten. 


Ursächlich und prädisponierend sind diesbezüglich neben einer genetischen Veranlagung mit schwachem Bindegewebe (Frauen sind aufgrund eines schwächeren Bindegewebes deutlich häufiger vom Spreizfuß betroffen als Männer) vor allem Übergewicht, Fehl- und Überlastung des Vorderfußes durch unpassendes Schuhwerk bzw. Schuhmode (spitz zulaufende Schuhe mit hohen Absätzen), häufiges und sehr langes Stehen auf harten Böden, zu seltenes „natürliches“ Barfußlaufen sowie bestimmte Grunderkrankungen und Fußdeformitäten (Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Hackenhohlfuß, neurogene Fußdeformitäten, Knochenerkrankungen, Lähmungen durch Schädigung des Nervensystems), frühzeitiges Tragen von „Lauflern“-Schuhen, starren Einlagen und Schuhen im Kindesalter, mangelnde sportliche Aktivität und Verletzungsfolgen.

Warum sollte man einen Spreizfuß frühzeitig behandeln?


Zunächst sind Spreizfüße nicht schmerzhaft. Erst nach Jahren und lang bestehender zunehmender Fehlstellung können sie insbesondere beim Abrollen symptomatisch werden und Beschwerden bereiten. Aufgrund der chronischen Reizung der Plantarnerven berichten Betroffene vom Gehen wie auf Nadeln oder auf einer „Kugel“ unter dem Vorderfuß. Automatisch wird dadurch die Mobilität eingeschränkt bzw. verändert, um Schmerzen zu vermeiden. Die Schonhaltung wiederum sorgt in der Folge für eine unausgewogene Körperstabilität und ein unvorteilhaftes Gangbild, wodurch Fehlhaltungen und schmerzhafte Verspannungen im gesamten Bewegungsapparat hervorgerufen werden.


Wird ein Spreizfuß nicht rechtzeitig therapiert, kann das zudem für einen Dominoeffekt sorgen: Ausbilden können sich etliche weitere Fußdeformitäten wie der Hallux valgus, limitus und rigidus, Hammer- und Krallenzehen, Schneiderballen und das Morton Neurom. Bei fortgeschrittenem Spreizfuß können sich starke Mittelfußschmerzen entwickeln, was auch als zentrale Metatarsalgie bezeichnet wird, bis hin zu Arthrosen der Mittelfußgelenke, da der Spreizfuß nicht selten mit einer Knick-, Plattfußdeformität verbunden ist.


Diagnostik bei Vorliegen einer Spreizfußdeformität


Der Spreizfuß lässt sich oft per Blickdiagnose feststellen. Zudem erfolgt im HAND- UND FUSSZENTRUM BERLIN eine klinische detaillierte Untersuchung des Fußes, der unteren Extremität sowie gegebenenfalls der Wirbelsäule und des Beckens mit Haltungsanalyse und 3D Wirbelsäulenvermessung, eine Röntgen DVT–Diagnostik und auf jeden Fall eine Fußdruckmessung, auch Pedobarografie oder podometrische Untersuchung genannt, wodurch das Abrollverhalten und die Druckverteilung des Fußes im Gehen dynamisch abgebildet und von Dr. Klauser analysiert werden. Alles zusammen bildet die Grundlage für eine professionelle, ganzheitliche Diagnosestellung durch Dr. Klauser und damit auch für das Festlegen weiterer Behandlungsmaßnahmen.


Behandlung durch individuell modifiziertes Einlagenkonzept nach Dr. Klauser 


Je nach Ausprägung erfolgreich behandeln lässt sich der Spreizfuß mit Schuheinlagen, wobei man grundsätzlich Passiveinlagen von Aktiveinlagen unterscheiden sollte. Zum besseren Verständnis muss man sich dessen bewusst sein, dass die Fußrezeptoren und Triggerpunkte im ganzheitlichen Kontext mit den Sinnesorganen stehen.  Hierzu zählen unter anderem das Sehen (occulomotorisches System), das Hören und das Gleichgewicht (vestibulares System) sowie der Biss (craniomandibulares System). In Sekundenbruchteilen korrelieren diese Sinne mit den Triggerpunkten und Rezeptoren des Fußes und umgekehrt in ständiger Interaktion über aufsteigende (Afferenzen) und absteigende (Efferenzen) Nervenbahnen, Muskelketten und Faszien.


Daraus folgt, dass Störungen des Fußes als auch der kognitiven Sinne sich gegenseitig beeinflussen und in ganzheitlichem Zusammenhang stehen. Bei der konservativen Therapie der Spreizfüße liegt der Fokus darauf, diese über eine Stärkung der Fußmuskulatur zu kompensieren und somit der Symptomatik entgegenzuwirken. Handelt es sich um einen dekompensierten Spreizfuß verbunden mit weiteren Deformitäten wie dem Knick-, Plattfuß, so ist eine Passiveinlagenversorgung zwingend erforderlich. Hierbei werden mit Pelotten Erhebungen knapp hinter den Mittelfußköpfen positioniert, um das Quergewölbe des Vorderfußes anzuheben und aufzurichten.


Dr. Hubert Klauser verwendet als geschulter und schulender Spezialist unter dem Gesichtspunkt einer ganzheitlichen aktivierenden Fußtherapie - wie oben beschrieben - sensomotorische Aktiveinlagen der Firma MedReflexx. Nach Diagnostik und Identifikation der individuellen Problemstellung werden die aktivierenden Spezialeinlagen nach kinesiologischer sensomotorischer Muskelfunktionstestung der Fußmuskulatur und der Rezeptoren in verschiedenen Zonen unterschiedlich stark mit Kautschukgranulat befüllt, wodurch die betroffenen Bereiche – etwa im Vorderfuß – stimuliert, teils unterstützt vor allem aber aktiv aufgerichtet werden. Zugleich senden die Fußrezeptoren Signale an das Gehirn, das die nunmehr neue Fußstellung dauerhaft abspeichert. Somit kann durch sensomotorische MedReflexx-Einlagen eine schonende und nachhaltige Verbesserung erzielt werden.

Funktionelle Bewegungstherapie mit Spiraldynamik®


Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten, die im HAND- UND FUSSZENTRUM BERLIN Anwendung finden, gehört unter anderen die sogenannte spiraldynamische Fußtherapie. Dabei erfolgt zunächst eine Statik- und Bewegungsanalyse, mit der die Ursache der Symptomatik erkannt werden soll. Aufbauend auf dem analytischen Befund sollen die Patient*innen in die Lage versetzt werden, nach Bewegungsanleitung im Sinne einer physio- bzw. ergotherapeutischen Behandlung die erlernte korrekte Bewegung eigenständig zu trainieren und auszuführen. Die spiraldynamische Therapie ist begleitend im Kontext der Gesamttherapie zu verstehen und zeigt ihre Vorzüge durch das dauerhaft verbesserte Gangbild und die nicht mehr überlasteten Fußgelenke, Knochen, Sehnen und Weichteile.

 

Operation des Spreizfußes


Führen die konservativen Maßnahmen nicht zum erwünschten Heilerfolg, kann der Spreizfuß durch rekonstruktive fußchirurgische Intervention von Dr. Klauser operativ behandelt werden. Diese operativen Maßnahmen fallen je nach Ausprägungsgrad der Spreizfußdeformität mehr oder weniger umfangreich aus und behandeln meist auch die Folgeerscheinungen des Spreizfußes. Ziel ist es, die Belastbarkeit des Fußes wiederherzustellen.

Im Vordergrund steht dabei zunächst die Umstellungsosteotomie der Mittelfußknochen 2 - 4, z.B. in der Technik nach Weil (Fußchirurg, Chicago Illinois USA), zur Anhebung und geringen Verkürzung derselben. Zugleich angezeigt sein können die Korrekturen der sekundären Zehenfehlstellungen wie Hallux valgus und Digitus quintus varus, wodurch es über Korrekturosteotomien der Mittelfußknochen 1 und 5 zu der gewünschten Verschmälerung des Vorfußes kommt, sowie die Entlastung oder Entfernung gereizter interdigital verlaufender Nerven, die andernfalls nach einer Spreizfußoperation oder isoliert Schmerzen bereiten können (Morton Neurom). 

Im Anschluss der Operation werden die Patient*innen zur Ruhigstellung der Mittelfußknochen temporär bis zu 6 Wochen je nach Umfang der Operation einen speziellen Postoperations- bzw. Verbandschuh tragen, außerdem das Gangbild über physiotherapeutische begleitende Maßnahmen wiederherstellen und für die möglichst langfristige Beschwerdefreiheit optimieren. Sämtliche dafür notwendigen Leistungen der postoperativen Nachsorge inklusive Verbandwechsel, postoperativer Interimseinlagen, Physiotherapie, Ergotherapie und physikalischer Therapie stehen im HAND- UND FUSSZENTRUM BERLIN vollumfänglich und mit sehr hoher Qualität zur Verfügung.

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